Baumann hat als Glasmaler begonnen und ist über die Glaskunst zum Designer für Glas und Porzellan geworden. Als Glasmaler erlernte Baumann die Herstellung von farbigen Fenstern, die früher mit bildlichen Darstellungen zumeist in der sakralen Architektur eingesetzt wurden.
Baumanns Schaffen auf diesem Gebiet war jedoch von einer Darstellungsweise geprägt, die mit Flächen, Farben und Abstraktion spielte. Beim Bau der Matthäuskirche 1951 in Pforzheim in Zusammenarbeit mit dem Architekten Egon Eiermann, entwickelte er eine neuartige, revolutionäre Form von dickem, farbigem Glas für die Fensterverglasung. Nach seinen Experimenten mit Dickglas, sowohl bei der Pforzheimer Kirche, wie auch bei seinem Glasentwurf für die Brüsseler Weltausstellung, begann letztlich der Übergang vom Glaskünstler Baumann zum Designer.
Glas in seiner ganzen Fragilität, aber auch in seinem ganzen Spektrum der Funktionen und Farben ist seit Pforzheim ein Werkstoff, mit dem Hans-Theo Baumann arbeitete. Nicht, um das Trinkglas, die Schale oder die Vase zu entwickeln, sondern um die Vielfalt des Werkstoffs bis an seine Grenzen auszuloten.
Aufgrund seiner Arbeit am Glasofen für die Matthäuskirche in Pforzheim, begann er bereits 1950 erste Hohlglas – Freihandarbeiten in der Glashütte Lamberts/ Waldsassen zu entwickeln.
1954 kamen bei Gral-Glas die ersten Serienstücke heraus. Später arbeitete er mit Rheinkristall, Kristallglas Essen, Thomas, Rosenthal und Süssmuth sowie im Ausland mit Daum/ Limoges/ und Saint-Jacques zusammen. Maschinengläser von ihm haben die Firmen Toyo-Glass in Japan und Kristallglas/ San Marco in Deutschland gefertigt.
Dieser Bereich seines Schaffens mit Glas ist genauso umfangreich wie seine Porzellanarbeiten und nicht weniger bedeutend. Klare geometrische Formen dominieren.
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