Weltausstellung Brüssel, Kongress-Saal im deutschen Pavillon, 1958
Egon Eiermann baute in Brüssel mit Sepp Ruf den deutschen Pavillon. Den Wettbewerb für die Kunst am Bau gewann H. Th. Baumann zusammen mit Professor Josef Oberberger und Johanna Schütz-Wolff.
Baumann fertigte eine 220 x 600 cm große aufwendige Glasskulptur aus farbigem Dickglas, die mit Stahlblech statt mit Bleiruten verschweißt wurde. Das Glasfenster schuf er direkt am Ofen in der Glashütte Lamberts/ Waldsassen. Durch verschieden dickes und strukturiertes Glas erzielte er diverse Lichtbrechungen, die die Farbigkeit der Glasskulptur verstärkten.
Baumann sagte über diese Vorgehensweise: „ Diese Arbeit ist in Technik und Form neu. Durch die zusammengeschweißten Stahlbleche wird aus dem Glasfenster eine Glasrelief“.
Für den Glaskünstler Baumann war die Zusammenarbeit mit Egon Eiermann ein Vorstoß in die gegenstandslose Kunst, mit der er sich von da an voll identifizierte.
Baumann: „Die architektonische Aufgabe der Kunst am Bau drängt mich vom naturalistischen Weg in die Sphäre einer andersgearteten Wirklichkeit“.
Dieses Bekenntnis hinderte ihn jedoch nicht, parallel zur abstrakten Kunst nach wie vor auch figürliche Bilder zu entwerfen.
Entwürfe für das Glasrelief in Brüssel 1958, sie hängen bis zum 01.12.2024 in der Ausstellung im Triangle, Hüningen/Frankreich