Form Delta, Arzberg, 1978
Das 1979 auf der Frankfurter Frühjahrsmesse dem Fachpublikum vorgestellte Service „Arzberg 7000 Delta“ bot das Unternehmen Arzberg als Kaffee-/Teeservice sowie als Speiseservice an. Das Geschirr war sowohl in rein weißer Ausführung als auch in zahlreichen Dekorvarianten erhältlich. Bei dieser Form experimentierte Baumann mit Dekoren, die wir in seiner Kunst wiederfinden.
Ein kleiner firmeneigener Werbeprospekt vom Mai 1980 mit dem Titel „Arzberg-Delta“ charakterisiert das Service wie folgt:
„Über Geschmack lässt sich streiten, über „Delta weiß“ nicht – das neue, hervorragend gestaltete Geschirr paßt überall hin, rückt jede Tafel ins rechte Licht. Sein meisterhaftes, aktuelles Design, seine natürliche Schönheit und seine Gebrauchstüchtigkeit setzen Glanzpunkte im Grau des Alltags – „Delta“ überzeugt auf den ersten Blick.“
Eine spätere Produktbroschüre vom August 1987 bringt die Eigenschaften der Geschirrserie stichwortartig unter dem Slogan „Einzigartige Atmosphäre, liebenswert, unaufdringlich, großzügiges Design, zeitgemäß. Funktionsbezogen, weiche, fließende Linien. Qualität gewinnt!“
Ein ausführlicher Presseartikel in dem Fachmagazin „Die Schaulade“ vom April 1979 lobt das Service ebenfalls in den höchsten Tönen. Dabei wird deutlich, dass der Bereich „Geschirr“ und „Gedeckter Tisch“ offensichtlich weiterhin als Domäne der (Haus)Frau wahrgenommen wird!
„Arzberg bringt mit Delta eine Form auf den Markt, mit deren natürlicher Schönheit sich Frauen unserer Zeit in gewisser Weise identifizieren können, mit der es ihnen möglich ist, ihren Lebensstil auszudrücken. Denn das neue Service ist nicht nur das Ergebnis einer intensiven, harmonischen Zusammenarbeit zwischen einem erfahrenem Porzellanhersteller und einem Künstler, der begriffen hat, was man aus Porzellan machen kann, sondern auch das Produkt von langjährigen Marktstudien und der Erforschung von Lebensgewohnheiten. […] Die neue Form, von dem vielseitigen Hans Theo Baumann entworfen, […] spricht ein klare, unkomplizierte Sprache, die Menschen unserer Zeit mit ihrem ungezwungenen Lebensstil und ihrer offenen Art, miteinander umzugehen, auf Anhieb verstehen. Das traditionsreiche Material Porzellan wurde hier unverfälscht, ohne Gags und vergänglichen modischen Firlefanz verarbeitet. Die Betonung lag dabei auf der harmonischen Verbindung von Funktionalität und Ästhetik. […] Alle Teile des zeitgemäßen, sorgfältig verarbeiteten Services sind aus bestem Rohstoffen gefertigt, kratz- und stoßfest und selbstverständlich spülmaschinensicher. Durch ihre schnörkellose ‚Architektur‘, ohne Ecken und Kanten, sind sie außerdem auch mit der Hand problemlos zu reinigen.“
Auszug aus dem digitalen Katalog, Landesmuseum Karlsruhe