Hotelgeschirr, Schönwald 1973
Die Form ,,2298″ Rastergeschirr war die am meisten ausgebaute, funktionsfähigste Geschirrserie in jener Zeit. Sie bringt die Erfordernisse einer durchrationalisierten Küche und Essensausgabe mit dem Bedürfnis des Gastes in Einklang, der auf seinem Tablett möglichst raumsparend und ohne die Gefahr des unappetitlichen Verschüttens von Speisen ein funktionales und zugleich doch ansprechendes Geschirr haben möchte. Nach einem einheitlichen Grundmaß als Geschirr-Modul sind die Einzelteile auf drei Grundhöhen genormt. Runde und eckige Geschirrteile sind im Flächenraster ebenfalls miteinander kombinierbar. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, „die Radien der Rundteile völlig in das Rastersystem zu integrieren – von der Zuckerschale über den Ascher bis zur Salatschüssel“ (Das Buch vom Hotelporzellan, Schönwald 1979) 1973 erhielt Baumann für sein Rastergeschirr den Bundespreis “ Gute Form“.
Nach Auskunft der Firma Schönwald vom 5. 10. 84 wurde ,,2298″ zwischen 1973 und 1983 bei 17 Ausstellungen u. a. in Faenza, Hannover, München, Berlin, Essen, Düsseldorf, Izmir, Dublin, Kopenhagen, Budapest und Zürich sowie auf der Design-Ausstellung der BRD in Polen und in der UdSSR gezeigt. Es ist im Kunstgewerbemuseum Köln und im Deutschen Museum München sowie im Design Center Stuttgart, dem Internationalen Design-Zentrum Berlin und in der Werkbund Dokumentation vertreten.
Im Gebrauch ist es beispielsweise im Lufthansa Schulungszentrum Seeheim, in vielen Häusern von IBM, im Klinikum Aachen, bei Bertelsmann in Gütersloh, bei Fachhochschulen der Bundeswehr, der Bayerischen Bereitschaftspolizei und in der Musikhochschule Hannover.
Das Geschirr ist seit 1973 bis heute im Verkauf bei BHS tabletop. Die BHS entstand aus den Firmen Bauscher, Hutschenreuther und Schönwald.
(Auszug aus Prof. Dr. Volker Kapp, Kunst und Design, H.Th. Baumann, 1989)