Die Porzellanmanufaktur Fukagawa in Arita, dem Zentrum der japanischen Porzellanindustrie, besteht seit 1650. Sie ist Lieferantin des japanischen Kaiserhauses und wegen der Qualität ihrer Produkte hoch angesehen. Sie hat in Japan ein ähnliches Prestige, wie bei uns Meißner Porzellan.
1980 hat Baumann dort sechs Wochen lang gearbeitet. Die Produktionsabläufe, die japanischen Ansprüche und Vorgaben für Fukagawa Porzellan waren im Vergleich zu europäischem Porzellan recht unterschiedlich. Es bedurfte viel Geduld und Feingefühl. Die Gegenstände waren durchweg zierlicher, wie die europäischen und wirken in ihrer Schlichtheit sehr kostbar.
Die Firma hat 54 verschiedene Formen von ihm produziert, Geschenkartikel und Teetassen, viele davon hat er eigenhändig mit grafischen, sehr reduzierten Kobaltdekoren versehen. Etwas ganz Neues für die Fukagawa Manufaktur, sind doch deren Produkte oft kunstvoll und reich mit vielerei Motiven dekoriert. Viele der grafischen Dekore von Baumann konnten auch gespritzt werden, was nicht weniger kompliziert war! Die weißen Flächen mussten präzise abgedeckt werden.
Kobaltdekore setzen eine hohe Kunstfertigkeit vorraus, der Pinselstrich muss sitzen, weil eine Kobaltmalerei nicht korrigiert werden kann! Etwas was Baumann professionell beherrschte! Seine japanischen Kobalt Dekore verkörpern seinen kreativen Ansatz und zeigen auch hier, wie funktionales Design mit künstlerischem Ausdruck verschmelzen kann.
Alle handgemalten Teile sind mit seiner japanischen Signatur versehen, die Baumanns Namen in japanischen Schriftzeichen widergibt. Es entstanden etwa 150 Arbeiten, meistens Unikate, die zu den Höhepunkten in Baumanns Schaffen zählen und in Japan begeistert aufgenommen wurden. Selbst ein sehr bekannter Teezeremoniemeister prüfte Baumanns Teegefäße und bescheinigte ihnen hervorragende Eigenschaft.